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![](../images/20090704-ruth-brosche/20090704-ruth-brosche-plakat380x502.jpg)
Quelle: OZ am 07.07.2009
Gesichter mit leuchtenden Augen unter
riesigen Hüten
Eröffnung der Fotoausstellung "Kinder dieser
Erde" in der Galerie im Kuhstall
OBER-GLEEN (mp).
Rasselnd zog Ernst A. Bloemers nach seinen
Begrüßungsworten einmal mehr das alte
Fressgitter des ehemaligen Kuhstalls in die
Höhe und eröffnete mit diesem Ritual die
Ausstellung in dem einmaligen Ambiente im
Beisein vieler Gäste. Im zehnten Jahr lädt
Ernst A. Bloemers zu Ausstellungen zur
"Kunst im Kuhstall Cultura 2000" ein.
"Kinder dieser Erde", so lautet der Titel
der derzeitigen Foto-Ausstellung in
Ober-Gleen. Gut besucht war die
stimmungsvolle und mit Herz arrangierte
Vernissage, bei der man unter anderem Ruth
Brosche traf. Sie ist die Fotografin der
ausdrucksstarken Bilder. Vor Ort ebenfalls
die Verlegerin und Autorin Cornelia
Christina Neid sowie die Autorin Andrea W.
Trapp, die wechselweise Gedichte und
Geschichten vorlasen aus dem im
Wolkenreiter-Verlag erschienenen Buch "Genau
so ..". Texte, die sich genau einhakten in
Aussage und Ausstrahlung der fesselnden
Fotografien an den weiß gekalkten Wänden.
Ein weiterer
stimmungsvoller Punkt war die musikalische
Umrahmung der Vernissage mit einer Querflöte
durch die zwölfjährige Laura Muschik. Im
Anschluss konnte sich der Besucher in die
ausgestellten Exponate vertiefen: spielende
Kinder in Deutschland oder im Jemen - die
einen auf einem Trampolin, die anderen in
der prallen Sonne auf abgeschrappten
Steinblöcken. Ein anderes Mal die kleinen
Gesichter mit den leuchtenden Augen unter
riesigen Hüten fast versunken oder der
kleine Kerl, der vorne ein Loch in der Hose
hat, damit sie beim "Pullergeschäft" nicht
nass wird. Welten, die zwischen den
verschiedenen Bedingungen liegen, unter
denen Kinder erwachsen werden können.
Während in der westlichen Welt mit Plastik
oder bestenfalls mit Holz gespielt wird,
kann es in Sri Lanka die Kuh am Wegesrand
mit den samtigen Kulleraugen sein, in China
ein kleiner Vogel, mit dem man einen
Spaziergang macht.
Was die
Künstlerin angeht, so fotografiert Ruth
Brosche seit ihrer frühesten Jugend. Nein,
es liegt nicht unbedingt an der Kamera - in
erster Linie ist es der Blick für eine
Situation, für Farbzusammenstellungen oder
Atmosphäre, für das "Weniger ist mehr", das
ein gutes Foto ausmacht. Mit dieser ihr
eigenen außergewöhnlichen Perspektive schaut
Ruth Brosche über den Zaun. Kehrt zurück mit
unzähligen Aufnahmen von Studienreisen
beispielsweise aus dem Jemen, aus Ägypten,
Marokko, Südafrika, Kenia, Sri Lanka, China.
Landschaftsbilder macht sie, Tieraufnahmen,
die den Betrachter festhalten. Insbesondere
jedoch gilt ihre Aufmerksamkeit den Kindern
dieser Welt.
Aber da gibt
es derzeit noch etwas anderes der Künstlerin
im ehemaligen Kuhstall in Ober-Gleen zu
sehen: Das sind einige Gemälde. Wiederbelebt
hat die Künstlerin ein Hobby, dass sie
ebenfalls in ihrer Jugend begann: das Malen.
Abstrakt in Powerfarben oder eines der
Tiere, die Ruth Brosche so liebt, die
Elefanten, um nur zwei Motive der Exponate
zu nennen, die bei dieser Ausstellung eher
am Rande "mitlaufen".
"Kinder dieser
Erde" ist eine Foto- Ausstellung, die
Unterschiede wie die Gemeinsamkeiten der auf
den unterschiedlichen Kontinenten lebenden
Kindern deutlich machen will. Zu sehen ist
sie bei "Kunst im Kuhstall" in Ober-Gleen
noch bis zum 29. August dieses Jahres. |
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